Wir bejubeln die professionelle, von Erfolg gekrönte, Lobbyarbeit in den USA, die zu nie für möglich gehaltenen, erdrutschartigen Durchbrüchen für die Legalisierungsbewegung geführt hat. Was wir dabei gerne übersehen ist, wie viel Arbeit und vor allem Geld dahinter steckt, das die Kampagnen im Vorfeld der Volksabstimmungen erst ermöglicht hat.
Die private Spendenkultur in den USA ist sehr viel ausgeprägter als hierzulande. Charity ist in den USA, vom Mittelstand bis zu den Superreichen und Stars, ein fester Bestandteil des Lebens. So egoistisch man dort im Bezug auf allgemeine, staatliche Sicherungssysteme für alle ist, so großzügig ist man gleichzeitig bei der freiwilligen Unterstützung sozialer oder politischer Engagements. Davon hat NORML profitiert. Ohne die verbreitete Spendenkultur wäre keine Kampagne möglich gewesen. NORML hatte und hat Millionen Dollar zur Verfügung um TV-Werbespots, Lobbyarbeit und professionelle Kampagnen durchzuführen.
Das sieht in Deutschland anders aus. Der DHV (andere Initiativen sind dem Mainstream und sogar den meisten Legalisierungs-Aktivisten nicht einmal bekannt) hat im Jahr etwa 80.000 € zur Verfügung. Damit kann man nicht viel erreichen. So banal es klingt – aber Lobbyarbeit (egal wie man sie betreibt) hat vor allem mit dem eingesetzten Geld zu tun.
Bei geschätzten 4 Millionen Kiffern in Deutschland käme man sehr schnell auf 40 Millionen €, wenn jeder Kiffer nur 10€ pro Jahr spenden würde. Das hieße Verzicht auf 1 Gramm Gras pro Jahr zu Gunsten der Lobbyarbeit. Man sollte meinen, das Ziel eines angstfreien, qualitativ gesicherten Konsums wäre das wert. Eine Situation, wo man sich nicht mehr täglich fürchten muß, dass die eigene Existenz vernichtet wird, der Führerschein weg ist, oder man gesundheitlichen Schaden durch Streckmittel erleidet. Ein bisschen Geld für eine große Sache. Aber bislang sieht man, dass (mit dem Portemonaie abgestimmt) all das wohl, in der Gemeinde der Cannabiskonsumenten, keinen großen Stellenwert hat. Der DHV muss ja auch nicht die einzige Option sein. Ich bin durchaus offen dafür eine Organisation (am besten als Stiftung oder gemeinnützigen Verein und nicht als Firma – wie der DHV – ein großes Manko, da die Spenden an den DHV nicht steuerlich absetzbar sind und somit keine Großspender generiert werden) zu gründen, die sich einzig dem professionellen Lobbying und der Medienarbeit widmet. Betreiber von Head- und Growshops könnten dort spenden und damit ihre Steuerlast auf nahezu null reduzieren, wenn man nur steuerabzugsfähige Spendenquittungen ausstellen könnte.
Der Schlüssel zu erreichbaren und zeitnahen Erfolgen ist auf jeden Fall Geld. Daher muss ein Hauptaugenmerk von jedem ernsthaften Aktivisten, der an einer ergebnisorientierten Arbeit für die Legalisierung von Hanf und ein generelles Umdenken in der Drogenpolitik interessiert ist, auf der Akquise von Spendengeldern liegen. Dieses Denken ist in der deutschen Legalisierungsbewegung noch viel zu wenig angekommen.
Hier haben sich ja bislang ernsthaft Interessierte zusammen gefunden – wenn auch bislang zu wenige. Trotzdem hoffe ich, diese Umfrage – die als Dauerumfrage geplant ist, könnte langfristig einen Überblick eines möglichen Potenzials ergeben.
Wichtig ist, davon auszugehen dass die Spenden steuerlich absetzbar sind (also euer zu versteuerndes Einkommen um den gespendeten Betrag reduziert wird – nicht wie beim DHV, wo man von seiner Spende gar nichts hat und selbst dem DHV von der Spende noch 19% Umsatzsteuer abgezogen werden, da er eben eine Firma, und kein gemeinnütziger Verein, ist). In dem Modell das mir vorschwebt, gibt es natürlich Spendenquittungen die ihr steuerlich geltend machen könnt.
Eine Umfrage erhält ihre Relevanz aus der Zahl der Teilnehmer. Daher bitte ich euch darum, diese Umfrage auf Facebook zu teilen, oder auf euren Seiten zu verlinken. Beim Artikel zur Abstimmung zu Cannabis-Clubs im deutschen Bundestag, wurde mein Artikel allein von hier aus 322 Mal geteilt. Langfristig hoffe ich bei der Umfrage auf min. 1500 Teilnehmer. Ich hoffe, dass eine Laufzeit von 1 1/2 – 2 Monaten dafür ausreicht.
Dez 19, 2012 @ 13:49:23
1. OK
2. OK
…
Alles OK…
Aber bei der, teils harten, Diskussion um den Bedarf/Nichtbedarf eines deutschen NORML Chapters hätte ich nen Hauch mehr erwartet….
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Dez 19, 2012 @ 14:49:37
@ Georg
scheint im Spam zu hängen^^
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Dez 19, 2012 @ 23:06:32
Habe keine, nicht freigegebenen, Kommentare von Dir im Dashboard. Im Spam-Filter hingen nur Deine weitergeleiteten Mails. Werde die normalen Mails von heute (114) auch noch auf einen, nicht veröffentlichten, Beitrag von Dir checken. Aber normalerweise müsste ich das im Dashboard von WordPress sehen. Generell brauchen Kommentare mit mehr als einem Link im Inhalt eine Genehmigung. Kann das aber in Zukunft auch mal ändern.
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Dez 19, 2012 @ 15:29:03
Boahhh, wie schade, das seine Info´s momentan fest hängen – Aaaaaantoooooniooooooooo!
Eine Antwort kann ich in meinem Account sehen…
NEIN ihr zwei seid keine Rasta-Paradiesvögel… 😉
Und überall wo das lesen weh tut – ES IST ALLES NICHT BÖS GEMEINT – 100% NICHT. Meinerseits ist Kooperationsbereitschaft VIEL VIEL größer als es den Anschein hat!
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Dez 19, 2012 @ 15:59:21
@Georg
Schon mal ein RIESEN DANKE, für die vielen Antworten! Leider können wir nix lesen bis Antonio dem Spamfilter erklärt hat das Du kein Böser bist…
Ich bin heiß wie Frittenfett und erhoffe mir sehr aufschlussreichen Input!
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Dez 19, 2012 @ 23:24:22
Ich kann versichern – von Georg hängt und hing nichts im Spam!
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Dez 19, 2012 @ 19:30:11
In Neuseeland gibts seit 1979 einen NORML Chapter.
Die aktuelle NORML News aus Neuseeland:
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Dez 19, 2012 @ 19:43:59
>>> Irgendwer hatte mal angedeutet, das sich die Kosten/Nutzen-Geschichte des DHV umkehren könnte und das Firmenmodell nicht mehr das Sinnvollste ist… vielleicht bereiteten wir hier ja gerade “nur” die nächste Evolutionsstufe des DHV vor?!
Ich weis es nicht und bin völlig Ergebnissoffen.<<<
Warum nicht? Antonio, hanfgleichstellen und mobo steigen beim DHV ein, akquirieren eine Rampensau für mediale Auftritte, beraten bei der neuen strategischen Ausrichtung und nennen das Ganze NORML-DE, die Domain bringen Sie ja mit.
Think BIG !!
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Dez 19, 2012 @ 19:51:03
Es gibt zwei hervorragende Rampensäue: Max und Georg.
Ich bin „nur“ ein Schreiberling, überschätzt mich nicht zu sehr!“ Und übrigens bin ich bereits beim DHV eingestigen, denn ich bin Privatsponsor. Dafür stehe ich auch mit meinem Namen (schaut in der Liste nach…)
Überhaupt bin ich der Meinung, dass sich mehr Aktivisten hier mal outen sollten. Mit Pseudonymen reißt man nichts.
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Dez 19, 2012 @ 20:54:45
Klar, jeder Privatsponsor gibt dem ganzen nicht nur finanziell mehr Gewicht.
Ich steige jetzt auch ein als Privatsponsor. Habe bisher nur einmal im DHVShop bestellt und möchte noch sagen, die Shirts sind echt von hervorragender Qualität : ) Top of the Market.
Grüsse
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Dez 19, 2012 @ 22:58:01
Ich kann mich leider aus beruflichen Gründen nicht outen (noch nicht), habe aber fest vor neben grosszügigen Spenden trotzdem anonym aktiv mitzuwirken und die Botschaft unters Volk zu bringen:
Flyer, Aufkleber, und niemals unterschätzen: Mund zu Mund Propaganda, überzeugen, diskutieren, kommentieren und richtigstellen, wenn Politer oder Presse mal wieder die Fakten verdrehen…
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Dez 19, 2012 @ 23:03:53
@Antonio: deine Antworten werden unter Kommentare angezeigt, aber sind nicht aufrufbar.
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Dez 19, 2012 @ 23:42:38
Entweder läuft heute viel schief, oder die Fülle der Kommentare überfordert WordPress. Ich denke aber eher, Du musst zwischen den bislang 3 Kommentarseiten wechseln bzw. direkt auf den Kommentar klicken. Da wohl auch meine und die Entgegnungen anderer, so langsam verlorenzugehen scheinen, werde ich einen neuen Artikel einstellten, in dem ich die Entwicklung zusammenfasse – und wo man dann neu kommentieren kann. Morgen ist er online – stört Euch nicht am provokativen Titel.
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Dez 20, 2012 @ 00:12:28
Georg Wurth hat hier viele Ungenauigkeiten aufgeklärt. Sowohl das Budget, die Gesellschaftsform (die allerdings noch erschreckender ist als die, angenommene, Gesellschaftsform der GmbH) wohl eine OHG – so genau hat er das nicht erklärt – sondern nur von einer Personengesellschaft gesprochen, für die er selber voll verantwortlich ist. Die neue Form der UG (mit nur einem € Stammkapital) wurde nicht thematisiert, Auf das Stiftungs-Modell wurde nur im Bezug auf das Treffen mit den NORML-Aktivisten in Los Angeles eingegangen und gesagt, man habe nicht den Eindruck, dass dort Geld für Germany-Chapter übrig wäre. Das ist vage. Für mich ist hier, neben der Gründung von NORML-Germany, die ohne den DHV ein Schnellschuss und reiner Aktionismus wäre, die Stiftung als witschaftliches Modell einer Finanierung Hauptthema. Die internationale Einbindung ist in der heutigen Zeit auch ein ganz wichtiger Punkt (gerade im Hinblick auf die UN und die EU). Über Encod muss ich mich selbst zunächst informieren. Das ist ja die Antwort des DHV bezüglich internationaler Einbindung statt NORML.
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Dez 20, 2012 @ 00:48:26
„Über Encod muss ich mich selbser zunächst informieren. Das ist ja die Antwort des DHV bezüglich internationaler Einbindung statt NORML.“
Nein, der Hinweis auf ENCOD bezog sich nur auf die europäische Vernetzung, wie ich geschrieben habe. Das hat mit NORML nicht viel zu tun.
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Dez 20, 2012 @ 00:37:56
Eine gemeinnützige Stiftung, die ihr Geld mehr oder weniger komplett für Zwecke weiterspendet, die dem gemeinnützigen Zweck nicht entsprechen, dürften auch Probleme bekommen. Ich bin aber auch nicht 100%ig informiert beim Stichwort „gemeinnützige Stiftung“.
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Dez 20, 2012 @ 01:31:36
Zitat Georg Wurth: „Ich bin aber auch nicht 100%ig informiert beim Stichwort “gemeinnützige Stiftung”.
Und genau da treffen wir uns. Mir ging es hier nie um eine Konkurrenz zum DHV. Nur darum diesen – oder wenn er nicht will – eben ein anderes Modell handlungsfähiger zu machen und finanziell besser auszustatten, als es der DHV mit seinen 81.000€ im Jahr momentan ist.
Wenn das NORML heißt und das sinnvoll ist (was zu diskutieren ist) dann ist es doch schön, dass Leute bereit sind, daran zu arbeiten.
Wenn mehr dagegen spricht, dann ist es gut, wenn wir das erörtert haben.
Es soll, wie gesagt, gewiß nicht ohne den DHV gehen – und es ist gut, dass sich der DHV, in Person von Georg Wurth, hier in die Diskussion einschaltet. Ansonsten hätten ich und einige Mitstreiter (was ja durch Marcel schon geschehen ist) sicher auch im Hintergrund Kontakt aufgenommen. Die Diskussion transparent zu führen, hat jedoch auch viele Vorteile. Wenn es eine Vernetzung oder Germany-Chapter von NORML geben sollte, wird das in Absprache und Koordination mit dem DHV geschehen – alles andere wäre dummer Aktionismus und kurzsichtig. Ich finde es wichtig, dass Georg Wurth hier so intensiv antwortet – und bin dankbar für die Möglichkeit der Interaktion.
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Dez 20, 2012 @ 02:58:46
Feb 11, 2013 @ 23:38:54
Hallo,
darf ich an der Stelle mal GANZ DRINGEND darauf Hinweisen, dass es sehr wohl hanfbezogene sogar gemeinnützige Vereine gibt?
Hanf Museum -> H.A.N.F. e.V. (Hanf als Nutzpflanze Fördern, gemeinnützig)
Hanfparade -> Jakis e.V.
Cannabis Colonia e.V. (neu)
Ich find das etwas schlecht Recherchiert, wenn da oben nur der DHV thematisiert wird.
Das Problem was wir hier in jahrelanger Arbeit merken ist, dass man halt ‚dran bleiben muss. Nichts ändert sich über Nacht. Und die meisten bringen einfach nicht die Puste mit, oder gründen eine Familie, oder oder oder… Es ist eine Megaarbeit soetwas wie Publicity zu betreiben.
Die alteingesessenen Projekte wie das Hanf Museum und die Hanfparade freuen sich auch immer über eure Mitarbeit und PR!
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Warum wir in Deutschland nichts gebacken bekommen | Kein Wietpas!
Jun 23, 2013 @ 13:04:26