Genk – Im belgischen Genk hatten sich zwischen die Tonnen von Süßigkeiten, die im Karnevalszug geworfen wurden auch einige Cannabis-Lollys verirrt. Auf der Verpackung stand: „Cannabis Lollypop – Original Amsterdam“ unter dem Bild einer Cannabisblüte stand noch dazu „White Widdow“. Eltern reagierten empört, als sie sahen, was ihre Kinder da gesammelt hatten.
Dabei wird niemand von den THC-freien Lollys high. Das sagte dann auch Bürgermeister Wim Dries (CD&V): „Soweit wir das nachprüfen konnten, enthielten die Lollys keine verbotenen Substanzen. Zur Sicherheit lassen wir die Süßigkeiten aber weiter untersuchen“.
Von welchem der Prunkwagen im Karnevalszug die Lollys geworfen wurden, konnte noch nicht ermittelt werden.
Das berichtet vandaag.be.
Kommentar: Nicht jeck sondern dumm
Das war nicht lustig. Ist es doch das Gegenteil – zumindest symbolisch, von dem was die Befürworter einer Legalisierung von Cannabis immer wieder predigen. Nämlich einen verantwortungsvollen Umgang und besseren Jugendschutz. Natürlich geht es hier nur gefühlt um Cannabis, denn außer dem Geschmack haben diese Lollys mit der „Droge“ Cannabis nichts zu tun. Doch trotzdem kann es keine schlechtere PR geben, als Kinder die Verpackungen die so aussehen (aus urheberrechtlichen Gründen konnte ich das Originalbild von den Lollys nicht hier einstellen, man kann es aber im Link der Quellenangabe ansehen) von der Straße aufsammeln.
Andererseits zeigt die Reaktion auf diesen Vorfall, der in einer aufgeklärten Welt keiner wäre, wie weit wir noch von einer gesellschaftlichen Akzeptanz von Cannabis entfernt sind. Denn Alkohol ist nicht nur gesellschaftlich, sondern besonders im Karneval das viel größere Problem. Diesem wird aber unhysterisch und noch oft verharmlosend begegnet. In Karnevalsumzügen werden auch gern mal kleine Likörfläschchen wie eine bekannte Feigenspirituose verteilt und wenn ein Kind mal eine Rumpraline erwischt, bricht wohl auch nicht gleich die Welt zusammen, obwohl da tatsächlich Alkohol enthalten ist.
Mär 04, 2014 @ 11:01:28
Alaaf!
Zu dieser „Aktion“ kann man stehen, wie man möchte…
Dieser „Vorfall“ trägt aber dennoch dazu bei, die Sache ein stückweit zu normalisieren: Es sind halt einfach nur Süßigkeiten, die EU-weit, „siegelgeprüft“, zugelassen sind.
Da gibt´s ganz anderes, worüber man sich aufregen könnte…
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Mär 04, 2014 @ 13:03:15
Gebe ich dir recht.
Versuche das aber mal den ganzen Moralaposteln mit ihren riesigen Brett vor ihrem Schädel verständlich zu erklären. Da laberst du vor riesigen Mauern aus Dummheit und Ignoranz.
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Mär 04, 2014 @ 14:13:43
Ich finde es nicht verwerflich, dass man Kindern demonstriert, dass man aus „Rauschmitteln“ auch Lebensmittel machen kann.
Niemand stellt Kartoffelpüree in Frage (Muskatnuss!), oder Mohnküchen (Blaumohn) oder auch WEINgummi (die Namensgebung) in Frage.
Dann sollte dies auch mit Hanflollys der Fall sein.
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Mär 04, 2014 @ 16:23:56
Das ist es ja auch nicht. Ich sehe das hier aber eher so wie mit Schokoladen- oder Kaugummi-Zigaretten, die es in meiner Kindheit noch gab. Es ist einfach so, dass Bezüge zu Rauschmitteln nichts bei Süßigkeiten für Kinder zu suchen haben. Daher gibt es diese Lollys ja normalerweise in Head- und Smartshops für Erwachsene. Ich finde es natürlich auch übertrieben, sich darüber so aufzuregen, dass es ein Statement des Bürgermeisters und Laboruntersuchungen geben muss, aber das ist ein psychisches Phänomen, dass eindrücklich ein verbreitetes Denken zeigt. Und eben da müssen Aktivisten wie wir und viele Leser hier die Menschen abholen. Sie vor den Kopf zu stoßen bzw. zu provozieren ist nicht zielführend.
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Mär 04, 2014 @ 20:30:31
Das Equivalent zum Schoko-Ziggi ist aber eher ein Schoko-Joint.
Ich sehe das auch so wie das „Kinder-Bier“, oder den „Kinder-Kaffee“, wenn ihr Kinder mal groß seid, dann dürft ihr das Erwachsenen-Bier, den echten Kaffe und THC haltige Lollys trinken und essen, achso letzteres erstmal nur in Colorado.
Wieso erhitzen sich die Gemüter nicht wegen des Zuckers und der künstlichen Aromen und Farbstoffe, die zu heftigsten Gesundheitsschäden führen können?
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Mär 05, 2014 @ 10:13:19
Das fiel mir erst später auf, Äquvalent heißt es auf Deutsch. Und mir fallen noch Spielzeugpistolen ein, womit viele Kinder an Karneval ausgerüstet werden.
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Mär 05, 2014 @ 10:15:07
Äquivalent, mein ich. Immer diese Fremdwörter. 😉
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Mär 06, 2014 @ 21:48:33
Das Beispiel mit den Spielzeugpistolen ist gut – aber in Deutschland aufgrund der scharfen Waffengesetze nicht so relevant. Eine scharfe Waffe zu bekommen ist legal in Deutschland dann doch später nur mit großem Aufwand möglich.Egal wie toll man das als Kind fand, nehmen diesen Aufwand doch eher wenige später in Kauf.
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