Nachdem Tschechien schon 2010 die liberalste Drogengesetzgebung Europas eingeführt hat, beschloss das tschechische Abgeordnetenhaus im Dezember 2012 ein Gesetz, dass die Versorgung von Patienten mit pflanzlichem Cannabis vorsieht. Die Ratifizierung gilt als reine Formsache.

Tschechien - Freiheit und Vernunft - Photo by wht_wolf9653 (CC-Lizenz)

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Wie das Hanfjournal soeben meldet, hat das tschechische Abgeordnetenhaus mit 126 zu 200 Stimmen ein Gesetz zur Versorgung von Patienten mit medizinischem Cannabis beschlossen. Dieses muss nun noch vom Senat verabschiedet und vom Präsidenten unterschrieben werden, was jedoch als Formsache gilt.

Auslöser war eine „Petition für medizinisches Cannabis“ die von allen Teilen der Bevölkerung unterstützt wurde. Als zeitnahe Lösung soll zunächst Medizinalhanf aus den Niederlanden und Israel importiert werden, bis ein staatliches System zum Anbau im Inland etabliert ist.

Unsere osteuropäischen Nachbarn zeigen uns also wie es auch gehen kann. Vielleicht hatte Rumsfeld damals doch nicht ganz unrecht als er von Old-Europe und New-Europe sprach, auch wenn er dabei natürlich an etwas völlig anderes dachte. Ein Blick gen Osten täte unseren Politiker auch sehr gut. Dort scheinen die Fronten nicht so verhärtet wie bei uns und der Weg für eine vernunftbasierte Drogenpolitik leichter möglich. Ob dabei die Erfahrungen aus sozialistischer Diktatur und der damit einhergehenden Bevormundung in der Mentalität dieses Volkes etwas verändert hat? Jedenfalls meint man dort nicht, sich sklavisch an UN-Verträge aus den 60er Jahren halten zu müssen. Ein wenig Emanzipation dieser Art könnte sich Deutschland erst Recht leisten.